JOSEP MARIA BALANYÀ

virtuoser grenzgänger aus barcelona

Pianist, Komponist, Klangkünstler, Improvisator, Klangmaler, Klangforscher, Hochschuldozent - das sind nur einige Rollen, in die Josep-Maria Balanyà seit Jahrzehnten schlüpft. Der Katalane ist ein Multitalent – wie er auf seinem neuen Album „Don’t Mind“ eindrucksvoll beweist. Darauf entführt er den Zuhörenden in spannende, faszinierende Klangwelten, die er mit seinem Flügel und einigen Hilfsmitteln erzeugt.
Die Liebe zu musikalischen Experimenten erwacht in Balanyà bereits als kleiner Junge. 1949 in Barcelona geboren, lernt er zunächst Klavier und singt im Kirchenchor. Parallel dazu widmet er sich ersten perkussiven Studien an Objekten des Alltags. „Schon damals fand ich es faszinierend, alle möglichen Dinge, die mir in die Finger kamen, auf ihre klanglichen Eigenschaften und Besonderheiten zu untersuchen“, erinnert sich Balanyà. Ob Kochtöpfe, Besteck, Bettgestelle, Metall- oder Holzplatten – nichts war vor seiner Suche nach Klängen sicher.
Inzwischen ist der Komponist Mitte 60, doch die kindliche Neugier hat er sich bewahrt. Das gilt vor allem für den Umgang mit seinem Hauptinstrument. „Das Klavier ist für mich eine abwechslungsreiche Spielwiese. Ein Spielzeug, das ich von Grund auf erforsche“, erklärt Balanyà. Wer sich auf seiner Internetseite umschaut, begreift schnell, dass diese Aussage wörtlich zu nehmen ist. Ein Videoclip zeigt, wie er im Stile eines Kfz-Mechanikers unter seinem Flügel liegt und das mächtige Instrument mit diversen Klöppeln bearbeitet. Seine Konzerte haben stets Performance-Charakter.
„Don’t Mind“ ist Balanyàs viertes Album, das beim Bremer Label Laika Records erscheint. Der Albumtitel kann als freundliche Aufforderung betrachtet werden, die Stücke unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. Wer diesen Rat befolgt, wird mit spannenden, vielfältigen und einzigartigen Klangwelten belohnt. Mal spielt Balanyà auf konventionelle Art (auf den Tasten des Klaviers), mal setzt er unterstützend seine Stimme ein - wie auf „Minimal Chant“ und „Don’t Slap, Slap“. Seine besondere Liebe gilt jedoch Kompositionen für prepariertes Klavier, in denen der Katalane seinem musikalischen Forscherdrang freien Lauf lassen kann. So hat er in „Archaic Rubbers“ kleine Gummiteile zwischen den 12 Basssaiten des Instruments befestigt. Eine Preparation, mit der er dem Flügel einen geheimnisvollen, gedämpften Sound entlockt, der an den Klang einer Marimba erinnert. In „Soul Beaters“ stehen Holzstäbe in verschiedenen Längen und Stärken aufrecht zwischen den Saiten, die Balanyà im Innenraum des Instruments zupft oder schlägt. Nicht nur ein Hinhörer, sondern auch ein Hingucker, den er hier produziert. Da er keine einzige Taste berührt, hat es den Anschein, als würde der Flügel wie von Geisterhand gespielt. Bei der Frage, wie genau er diese merkwürdigen Töne erzeugt, gibt sich der ansonsten redselige Katalane wortkarg: „Ich halte es wie die Magier und Illusionisten. Erfreue dein Publikum mit deiner Kunst, aber behalte die Tricks für dich“. Entstanden ist „Don’t Mind“ in Kooperation mit Radio Bremen – unter hervorragenden Bedingungen. Drei Tage dauerten die Aufnahmen im Bremer Sendesaal – dessen einzigartige Akustik schon Jazz-Legenden wie Keith Jarrett ins Schwärmen geraten ließ. Mit Renate Wolter-Seevers zeichnet eine Grammy-Gewinnerin für den guten Ton verantwortlich, der Balanyàs Album zu einem Hörerlebnis der Extraklasse macht.




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