For Free Hands

featuring Alaa Zouiten

„Die Verbindung zwischen dem traditionellen Klang der Oud und den urbanen Jazzklängen der Band hat einen einzigartigen Sound kreiert, der sowohl eingängig als auch fesselnd ist. Diese harmonische Verschmelzung hat uns als Musiker herausgefordert – und zugleich begeistert“. So beschreibt Alaa Zouiten die Zusammenarbeit mit der Berliner Fusion Band „For Free Hands“. 

Das Quartett um den Gitarristen und Komponisten Andreas Brunn hat für ihr neues Album „The Passing on of the Fire“ die Besetzung erweitert - und mit Zouiten einen Gastmusiker ins Studio geladen, mit dem die Band schon seit Jahren freundschaftlich verbunden ist. Mit seinem virtuosen Spiel auf der zehnsaitigen Oud, die ähnlich klingt wie eine europäische Laute, ist Zouiten auf fünf der insgesamt neun Kompositionen zu hören. Durch diesen kulturellen Brückenschlag zwischen Orient und Okzident entstand ein außergewöhnlich intensives und farbenfrohes Album. 

Mit der Tracklist lässt Bandleader Brunn die lange, wechselvolle Geschichte der Band Revue passieren. Sie beginnt Mitte der 1990èr Jahre, als Brunn in Berlin auf den Schweizer Bassisten und Chapman Stick-Spieler Hans Hartmann trifft. „Ich wollte unbedingt an Hans erinnern, der im vergangenen Sommer nach langer Krankheit verstorben ist. Mit einer verjüngten Rhythmusgruppe geben wir das Feuer, das Hans mitentfacht hat, nun an eine jüngere Generation weiter“, erklärt Brunn mit Blick auf das Lineup. Dem gehören mit Vladimir Karparov (BG) - Saxofon, Roberto Badoglio (IT) - E Bass, Diego Piñera (UY) – Drums und Alaa Zouiten (MAR) – Oud, fünf Musiker aus fünf Nationen an.

Bandleader Brunn hatte schon immer ein Faible für krumme Taktarten und Kompositionen, in denen zwei Metren gegeneinander zu arbeiten scheinen. Zu hören zum Beispiel in „Brotherhood of 7“, welche Brunn seinem Bandkollegen Diego Piñera gewidmet hat, der sich auf polyrhythmischem Terrain besonders wohlfühlt. Auch „Kaleidoscope Freedom“ – im Jahr des 25-jährigen Mauerfalljubiläums entstanden, besticht durch sein rhythmisch ausgefeiltes Arrangement. Vordergründig in 7/8 und 13/8-Struktur komponiert, lässt es sich auch im 5/4-Takt interpretieren. Beides ist möglich – wie so häufig in Brunns Kompositionen. „Diese Möglichkeit, je nach Gusto über das eine oder andere Metrum zu improvisieren, empfinde ich als große Freiheit“, betont Brunn.
Die Komposition „Hada Makan“, welche Zouiten in der marokkanischen Aita-Tradition komponiert hat, besticht durch interessante Taktwechsel und die Möglichkeit, im Solo konsequent eine arabische Tonart zu verwenden. Hier spielen sich Zouiten und Brunn die Phrasen in einem Übergang wunderbar zu. Der Titel bedeutet übersetzt so viel wie „Das war`s“ und ist eine humorvolle Anspielung auf die Zäsur kurz vor Songende, mit der Zouiten ein vorzeitiges Ende vortäuscht.
Mit „Antonios Night“ erinnert Brunn an seine Nachwendezeit in Berlin, wo er zeitweilig als Gastgitarrist in der Band des spanischen Sängers Antonio el Rhumbero spielte. Hier bringt Alaa Zouiten seine Vorliebe für spanischen Flamenco zum Ausdruck und verleiht der dieser Komposition damit eine ganz eigene Klangfarbe.  „Killer Joke“ – zugleich erste Single des Albums – hat Brunn Hans Hartmann gewidmet. Dieser hatte sich beim Komponieren vom Jazz-Standard „Killer Joe“ (Benny Golson) inspirieren lassen. „Die an ein lautes Lachen erinnernde Melodiefigur zeugt vom verschmitzten Humor, den ich an Hans so mochte“, erinnert Brunn an seinen langjährigen Weggefährten und Bandmitgründer. Auch „Armandos`s Rhumba“ hat Brunn einem verstorbenen Musiker gewidmet. „Chick Coreas Tod hat mich sehr getroffen. Deshalb wollte ich eine seiner Kompositionen bearbeiten. So ist dieses Arrangement im 9/8-Takt entstanden“, so Brunn.

Seine enorme Vielfalt macht „The Passing on of the Fire“ zu einem musikalischen Wimmelbild. Je öfter man die Kompositionen hört, desto mehr Nuancen und Farben werden freigelegt und desto eindrücklicher und packender die Wirkung, die es entfaltet.

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